Schon bei der Auswahl unserer heurigen Weinreise dürften wir die absolut richtige Wahl getroffen haben denn schon einen halben Tag nach Ankündigung war die Reise bereits ausgebucht. Deshalb hier auch ein etwas ausführlicherer Bericht:
SCHLOSS HALBTURN
Unser erstes Ziel war das Schloss Halbturn (www.schlosshalbturn.com) in Halbturn. Wo wir uns auf Einladung der Repräsentantin des Weinguts und Präsidentin des Salzburger Sommeliervereins, Frau Dipl. Sommelier DÖRTE STEINER einfanden. Erst vor einigen Jahren hatten sich der leider bereits verstorbenen Baron Paul Waldbott-Bassenheim und seiner Gemahlin Marietheres, geborene Reichsgräfin von Wickenburg entschlossen, nach längerer kleinerer Weinbaukultur auch hochwertigen Produkte anzubauen. Mit einer Investition von ca. 7 Millionen Euro wurde neben dem Erwerb neuer Anbauflächen im Schloss eine wirklich sehenswerte Produktionsstätte errichtet. Wir sehr hier Wert auf perfekte Arbeit gelegt wird, zeigt sich schon bei der Anlieferung der Trauben. Hier zwei Bilder, wie die gelesenen Trauben nach dem Abrebeln nochmals per Hand auf ihre Perfektheit kontrolliert und von allen Resten befreit werden.
Wunderschön in die alten Stallungen eingebettet liegt der Barrique Keller des Weinguts.
Natürlich wirkt sich diese perfekte Kelterung auch auf den Preis aus. Der Imperial und der wunderbare Pinot Noir gehören nicht zu den billigen bzw. mittelpreisigen Roten. Das wirklich gelungen zusammengestellten Abendbuffet im hauseigenen Restaurant Knappenstöckl, begeisterte und bei den dazu gereicht Weinen des Guts konnten wir uns davon überzeugen, dass diese Preise durchaus gerechtfertigt sind.
Übrigens möchte ich nicht nur das Restaurant sondern im speziellen auch die Hotellerie, mit wunderschön neue ausgebauten Zimmern, mit den klingenden Namen wir MERLOT, Pinot Noir, St. Laurent, sehr empfehlen. Diese Schlossromantik begeistert die Besucher. Restaurant und Hotel Knappenstöckl http://www.knappenstöckl.at werden von der Familie Wieser geführt. Übrigens ein Bruder des bekannten Schnapsbrenners Wieser aus Vösendorf, den wir vor 4 Jahren bereits einmal besucht haben.
MOLE WEST:
Nach diesem wirklich stimmigen ersten Besuch führte uns unser nächster Weg nach Neusiedl am See zur MOLE WEST (www.molewest.at). Einige Bekannte hatten mir dieses Seerestaurant empfohlen und wir wurden keineswegs enttäuscht. Trotzdem wir alle relativ spät gefrühstückt hatten, ließ dich kaum einer dieses wunderbare kulinarische Angebot entgehen. Hier ein Bild einer Spezialität des Hauses. Stäbchenfisch, (Thunfisch, Garnelen, Lachs und Jakobsmuscheln) Dieses Gericht überzeugte einerseits mit wunderbarem Geschmack aber auch mit einem äußerst kulanten Preis von 12 Euro.
Doppelt gestärkt fuhren wir dann weiter über Ungarn zu unserem zweiten Ziel an diesem Tag, zum Weingut GAGER in Deutschkreutz. Wie schon in anderen Berichten mehrfach erwähnt, fühlten wir uns auch diesmal im Partybus (der Bus mit dem eigenen Barbereich) von OPTIMAL Reisen (www.optimal-reisen.at) so wohl, dass nicht einmal ein halbstündige unerwartete pannenbedingt Pause die wunderbare Stimmung trüben konnte.
WEINGUT GAGER:
(www.weingut-gager.at) Schon Vater Gager begann seiner Arbeit als Nebenerwerbsweinbauer mit einer Anbaufläche von ca 1 Ha. Zuerst wollte Sohn Horst, der schon in jungen Jahren dem Vater bei dieser Tätigkeit zur Seite stand, nicht so recht in dessen Fußstapfen treten. Erst nach 10jahriger Tätigkeit im Fertighausverkauf kam Horst zurück, stieg in den elterlichen Betrieb ein und baute von 2004 bis 2006 einen neuen Produktionsbetrieb, der neben einem der umwerfendsten Barriquekeller (hier lagern über 900!! der begehrten 225 Liter Eichenfässer aus allen Herrn Länder) auch über 6 wunderschöne Fremdenzimmer, zwei größere Verkostungsräume und eine Gourmetküche beherbergt.
Natürlich lag auch bei unserem Besuch das Hauptaugenmerk auf den Weinen. Das Weingut ist ein nahezu 100 prozentiges Rotweingut. Das geschäftliche Flaggschiff ist die Cuvee Quatro. Aber speziell der Merlot, der Tycoon und der Blaufränkisch Gager hatten es uns angetan.
Horst ließ uns alles seine Produkte kosten. Seine Erzählungen und Ausführungen waren so mitreißend, dass keiner der Teilnehmer nur einen Augenblick dieser 2 ½ stündigen Verkostung missen möchte.
Die anschließende Produktionsführung war genau so interessant. Nach nunmehr 10jährigen Weinreisen und sicherlich über hundert besuchten Betrieben ist es ein Irrglaube nicht noch etwas Neues und Perfekteres zu finden. Ganz ehrlich: Wie vielen meiner Kollegen blieb auch mir in anbetracht eines so ausgeklügelten und modernen Systems, welches mit nahezu unermesslichem Hightech die klassische Fertigungsmethode unterstützt, der Mund weit offen stehen. Unbedingt erwähnenswert scheint mir auch, dass der alte Betrieb, der ebenfalls modernst saniert wurde und die neue Produktionsstätte durch zwei Nachbargebäude getrennt sind. Dies erfordert, dass der Wein nach der Erstbehandlung über eine 70 Meter Leitung in den neuen Betrieb gepumpt wird.
Horst hatte bei seinem einführenden Worten schon erwähnt, dass er dem Besucher nicht nur perfekte Weine sondern auch ein perfektes Umfeld bieten wolle. Sei es in der Gestaltung seiner Zimmer aber auch im speziellen bei den von seinem Haus angebotenen kulinarischen Genüssen. In einem waren wir sich alle 16 Teilnehmer sicher. So etwas haben wir bis dato noch bei keiner Verkostung, aber auch bei kaum einem anderen Event oder in einem der vielen uns bekannten Haubenlokalen angeboten bekommen. Für jeden Teilnehmer stand je eine Portion folgender Speisen, liebevoll angerichtet, zur Verfügung.
Thunfischtatar mit Wasabi und Limette, gebeizter Lachs mit Ei und Dille,Roastbeef mit Chiliorange, Carpaccio vom Rindsfilet mit Rucola, Parmesan und Pinienkernen, Hammelrohschinken auf Zuckermelone,Hühnerleberparfait mit rosa Pfeffer und Preiselbeerrotweingelee, Cremeschnitte im Glas mit marinierten Beeren, Schokolademousse mit Physalis, Kaseteller mit Birne und Pfefferpowidl.
Vor hier aus nochmals Dank für diese wunderbare Bewirtung
Ein Kommunikationsproblem zwang uns zur Abänderung unseres geplanten Programms. Ich hoffe jedoch sehr, dass wir den Besuch bei Clubmitglied Harald Hoch bald nachholen können. So aber entschieden wir uns kurzfristig für einen Besuch der Gebietsvinothek in Deutschkreutz. Eigentlich schon mit mehr Wein eingedeckt als wir ursprünglich wollten, konnten wir hier bis dato absolut unbekannte Tröpfchen verkosten. Dank unseres großen Busses war es kein Problem, neben den in den letzen Tagen bereits über 50!!!! geladenen Kartons nochmals nahezu 100 Flaschen zu kaufen und zu verstauen