Ausgesprochen mild und angenehm präsentierte sich diese Robusto, als wir Sie am Clubabend den 25.11 unseren Mitgliedern zur Verkostung anbieten konnten. Die Zigarren wurden in Österreich erstanden und über Monate im elektronisch befeuchteten Humidor gelagert. Der Geschmack kann durchaus als mild und ausgewogen bezeichnet werden. Dieser Geschmack ändert sich vom 1. bis zum 3 Drittel kaum. Genussbezogene Höhepunkte wie bei der Hemingway Serie oder der Opus X aus gleichem Hause darf man sich hier jedoch keine erwarten. Beim Abbrand zeigten sich bei einigen der verkosteten Stücke durchaus Mängel, was bei den Produkten von Carlos Fuente eigentlich selten vorkommt. Der Durchzug kann als nahezu perfekt beschrieben werden. Wir sind in Österreich nicht gerade mit Billigpreisen verwöhnt, trotzdem muss man sagen dass diese Zigarre mit 12 Euro im obersten Teil der Preisscala angesiedelt ist. Schade, denn ohne diesen hohen Preis wäre diese Stück durch die beschriebenen Ausgewogenheit im Geschmack durchaus für jede Tages und Nachtzeit aber auch für Anfänger sehr zu empfehlen. Bleibt zu hoffen, dass sich die neu geschaffene Möglichkeit des Direktimports für österreichische Großhändler nun doch einmal positiv auf die Verkaufspreise der Zigarren auswirken wird.
n der Hoffnung, dass es unsere Clubzigarre ( Sueno de Lentia) bald in ganz Österreich offiziell zu kaufen gibt, haben wir hier schon den Versuch gestartet, für ein etwaiges zweites Format einen neuen Blend zu schaffen. Ich habe diese Kiste bei einem Besuch vor 4 Wochen überreicht bekommen. Dies sei hier angemerkt, da es sich bei dieser Mischung um eine ganz frische Zigarre handelt, die vor 5 Wochen gerollt wurde. Normalerweise sollte die Zigarre sicherlich noch ein halbes Jahr liegen, bis sie ganz ausgereift ist, aber die Neugier war einfach zu groß. In den ersten Zügen spürt man auch diese Frische, die sich durch eine leichte Schärfe bemerkbar macht. Bei Fortdauer des Abbrands lässt sich aber nicht nur erahnen, wie die Zigarre im ausgereiften Zustand schmeckt. Das Maduro Deckblatt und die etwas abgeänderte Einlage geben einen wunderbaren, mittelkräftigen gehaltvollen Geschmack, der schon glauben macht, dass hier vielleicht auch einige Havanna Blätter mitverarbeitet wurden. Diese Zigarre ist auch für den geübten Aficionado durchaus eine Freude. Im Durchzug perfekt, zeigten sich aber im Abbrand durch die schon oben erwähnte Unausgereiftheit bei 4 der 20 verkosteten Stücke leichte Mängel. Für unsere erstes Stück, dass in Österreich auf den Markt kommen wird, haben wir einen leichteren Blend und das Belicoso Format gewählt. Nach dieser Verkostung bin ich mir aber sicher, das wir auch diesen Blend in einem Robusto Format zur Fertigung freigeben. Ohne überheblich wirken zu wollen kann ich jetzt schon versprechen, dass viele Aficionados daran sehr großen Gefallen finden werden.
Diese in Österreich erstandene Kiste war leider wieder ein Beispiel für eine nicht allzu korrekte Verarbeitung, wie es schon so oft bei Havannas vorgekommen ist. Natürlich ist eine Lanceros Format eine relativ schwer zu rauchende Zigarre. Bei einigen Stücken aber konnte absolut kein Durchzug geschaffen werden. Von den anwesenden 14 Klubmitgliedern und 4 Gästen wurde diese Stück allgemein mit nur mittlerer Wertung bedacht. Dies heißt natürlich nicht, dass es sich dabei um eine schlechte Zigarre handelt, aber alle Tester werden mir beipflichten wenn ich hier erwähne das wir von unserer Lieblingsinsel schon besseres geraucht haben. Das die Bewertung des Preis- Leistungsverhältnis ( Euro 14.57) das Gesamtergebnis noch weiter nach unten drücktet, sei hier nur nebenbei erwähnt. Somit fällt meine Bewertung diesmal etwas kurz aus.
Resümee: Mittelkräftige gute Havanna, jedoch absolut ohne jegliche Höhepunkte.
Bedingt durch den Betriebsurlaub in unserem Clublokals trafen wir uns diesmal im Lokal unseres Clubmitglieds Thomas Ritt beim SPATZENBAUER. 21 Personen waren angetreten um die Cohiba Siglo No V zu testen. Von Anfang an überzeugte die Zigarre durch ein gutes Brand und Zugverhalten. Mit der Linea 1492 entwickelte Cohiba 1992 zum 500 Jahre Jubiläum der Entdeckung Cubas eine neue mittelkräftige Geschmacksrichtung, die bei den Tester doch sehr stark polarisierte. (Dies heißt aber keineswegs, dass dadurch schlecht bewertet wurde.) Fehlte dem Einen oder Anderen der typische Cohibageschmack, so lobten der Großteil der Tester gerade deswegen dieses Stück in den höchsten Tönen. Auch im zweiten und dritten Drittel zeigten sich keine Probleme im Durchzug und im Abbrand, der Geschmack ändert sich hier eher unmerklich. Ein ausgesprochen gute Zigarre aber – und hier waren sich wohl alle Tester einig - diese Qualität gibt es in Cuba auch zu anderen Preisen. 23,18 Euro ist schon ein stolzer Preis, den man für diese Zigarre oder sollte ich ehre sagen für diesen Markennamen zahlt. Natürlich wirkte sich diese Tatsache wie schon bei en Esplendido negativ aufs Gesamtergebnis aus.
Resümee: Eine interessante neue Geschmacksrichtung bei Cohiba, durchaus animierend und dadurch doch sehr empfehlenswert, mittelkräftig in der Stärke aber leider zu kräftig im Preis.
In einer eher kleineren Runde – nur zwölf Personen waren urlaubsbedingt bei diesem Clubabend anwesend – boten wir ich nach dem Oktober 2000 zum zweiten Male die Partagas Serie D no 4 zur Verkostung. Und diesmal waren wir vollends begeistert von diesem Stück. Ein wunderbares, für eine Havanna eher untypisch helles Deckblatt, dass perfekt verarbeitet wurde, sowie die Beschaffenheit der Zigarren bezüglich Rollung und Lagerung wurden von nahezu allen Testern mit der Bestnote 5 bewertet. Kräftig aber niemals aufdringlich hatte ich die Zigarre damals beschrieben und genau dies kann ich hier nur wiederholen. Geschmacklich in allen drei Dritteln eine absolute Wucht. Unbedingt erwähnenswert ´war diesmal das Brand und das Zugverhalten. Auch hier wurden teilweise Bestnoten vergeben. Bei einem kleinen Versuch legten wir abwechselnd die Zigarre für 3, dann 5 und dann nochmals 7 Minuten beiseite. Bei allen drei Versuchen konnte die Zigarre, ohne sie neu anzuzünden, weitergeraucht werden. Der aufmerksame Leser, der um die normalen Schwierigkeiten bei Havannas diesbezüglich schon mehrfach unterrichtet wurde, wird sicherlich verstehen, wir positiv überrascht wir über diese Tatsache waren. Der gleichmäßige Abbrand tat ein weiteres dazu bei, das diese Zigarre mit zu den Besten zählte, was wir bis Dato aus Kuba zur Verkostung anbieten konnten. Bei diesem Stück stimmt sogar das Preis Leistungsverhältnis. Für 10 Euro kenne ich kaum etwas Vergleichbares in Österreich.
Resümee: Eine absolut empfehlenswerte kräftige Havanna, mit perfektem cuba typischen Geschmack und ausgezeichnetem Preis Leistungsverhältnis.
Juni 2002
Ein wahrliches Hochgefühl machte sich an diesem Clubabend breit, als wir nach den ersten Zügen feststellten: Endlich wieder eine Havanna die einmal keine Probleme im Durchzug aufwies. Zwar platze bei zwei der 23 gerauchten Zigarren das Deckblatt während des Abbrands aber ansonsten gab es kaum Schwierigkeiten. Die Kiste wurde im österreichischen Fachhandel erworben und im Herbst 2000 in El Laguito gefertigt, wie auf dem Stempel auf der Rückseite zu ersehen war. Ein nahezu perfekter Durchzug wurde des öfteren mit der Bestnote ausgezeichnet, was bei Kubanern doch verwundert. Über Geschmack lässt sich angeblich streiten, bei dieser Zigarre jedoch waren sich fast alle einig. Im ersten und im zweiten Drittel wunderbar ausgeglichen und von einer überraschenden Milde. Im letzten Drittel jedoch sollte die Zigarre nicht zu hastig geraucht werden, hier zeigt sie ihre wirkliche Stärke, die jedoch nie aufdringlich wird. Bei einem Stückpreis von 33,21 Euro war schon im vorhinein abzusehen, dass die Zigarren trotz des weltweit bekannten Namens im Preis Leistungsverhältnis keine allzu guten Noten erhalten wird. Dies drückte natürlich die Gesamtbewertung. Trotzdem möchte ich hier anfügen dass wir durch diese Zigarre endlich einmal erfahren durften, warum Cohiba trotz aller Produktionsprobleme, die in den letzen Jahren auftauchten, noch immer zu den allerbesten Havannas der Welt gezählt wird. Schon im Jahre 2000 hatten wir dieses Stück einmal verkostet und auch damals war keinerlei Beanstandung bezüglich Durchzug, Abbrand und Qualität der Verarbeitung zu merken.
Resümee: Im Original ein Glanzstück unter den Havannas, überraschend mild aber sehr geschmackvoll. Diese Stück sollte man sich trotz des enormen Preises ab und zu einmal gönnen.
Leider, Leider, Leider. Dies war wohl eine der größten Enttäuschungen der letzen Verkostungen. Was soll ich mich viel wiederholen. Von 25 getesteten Zigarren waren nur fünf !!! die einigermaßen Durchzug und Brandverhalten aufwiesen. Obwohl über 6 Monate bei konstant 70 Prozent Luftfeuchtigkeit und 18 Grad Temperatur gelagert, war beim Großteil die Qualität dieser Havannas absolut unzumutbar. Dies ist gerade deswegen sehr schade, denn einige von uns kennen Alejandro Robaina persönlich, haben ihn schon mehrmals besucht und schätzen seine Zigarren sehr. Leider zeichnet er aber nur für die Qualität der Tabake verantwortlich und nicht für die Fertigung. Die Zigarren waren im ungerauchten Zustand extrem fest gerollt und mit nahezu perfekten Deckblättern versehen. Trotz der optischen Perfektion gab es beim Verkosten dann die bisher wohl schlechteste Durchschnittsbewertung. Einzig an den zufriedenen Gesichtern der drei Tester, die ein wirklich gutes Stück zu Verkostung erhielten konnte man erahnen, das diese Zigarre in gutem Zustand normalerweise zu einen der besten in Kuba gehört. Über Geschmack und Stärke kann ich kaum etwas berichten, denn trotz der Versuche die Zigarren mit Drawpoker zu belüften oder sie mehrmals anzuschneiden schaffte es kaum einer, diese Stück nur bis zum Ende der 1 Drittels !!! zu rauchen. Und dies bei einem Preis von Euro 18,12.
Eine kleine Zahlenspielerei: Eine Kiste dieser Zigarren kostet in Österreich 453,- Euro. 20 Stück waren absolut unakzeptabel, zwei einigermaßen zu rauchen und drei nahezu perfekt. Somit komme ich bei den 5 Stück die man rauchen konnte auf einen Durchschnittspreis von über 90 Euro. Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.
Die erste Verkostung, bei der ich leider nicht persönlich anwesend war. Im Vorfeld hatte mich das schon sehr geärgert, da ich doch gespannt auf diese relativ junge und neue Zigarre aus Cuba war. Um allen Spekulationen aus dem Weg zu gehen, die Kiste wurde von Klubmitglied Harald Mörtl und Günther Stieber bei Ihrem Aufenthalt in Cuba direkt in der Fabrik gekauft. Trotz Originalware, ich bin manchmal schon versucht zu sagen – wegen der Originalware – gab es große Probleme mit diesem Stück. Seit nunmehr 5 Monaten im elektronisch gesteuerten Humidor gelagert, war die Bewertung für Lagerung und Beschaffenheit der Zigarre optimal. Eigentlich vom ersten Eindruck etwas, auf das man sich freuen kann, wären da nicht die schon vielfach aufgetretenen Qualitätsmängel in der Produktion. Über die Hälfte der Zigarren waren kaum zu rauchen. Die wenigen, die das Glück hatten, ein gut verarbeitetes Stück zu verkosten, bewerteten dieses als mittelkräftige, geschmacklich interessante Havanna aber ohne Höhepunkte. Fast alle waren sich jedoch einig, dass diese Zigarren die Vorschusslorbeeren, die in der Fachpresse verteilt wurden, nicht verdient hat. Ich erlaube mir also diesmal wegen der aufgetretenen Qualitätsmängel kein Resümee abzugeben.
Dem aufmerksamen Leser dieser Seiten wird sicherlich auffallen, dass ich bei kubanischen Zigarren immer etwas skeptisch bewerte, da die Qualität leider trotz vieler Versprechungen aus Kuba nicht immer die Beste ist. Hier jedoch kann ich erstmals sagen: Nahezu Perfekt. Es war dies die zweite Trinidad, die wir im Zuge unserer Verkostungen testeten, und die zweite Serie, die seit Anfang 2000 in mit leicht abgeänderten Mischverhältnis produziert wird, hält was sie verspricht. Eine wunderbare leicht bis mittelkräftige Havanna mit ausgewogenem, angenehm runden Geschmack. Obwohl eine als leicht bis mittelkräftig bezeichnete Havanna sicherlich wesentlich kräftiger schmeckt als vergleichbare Stücke aus anderen karibischen Ländern, fand diese Zigarre auch bei den Liebhabern milderer Stücke großen Anklang, weil sie nie aufdringlich oder scharf wurde. Der Kenner weiß, das ein Fundadores oder Long Panatella Format eher schwierig zu rauchen ist, da es hier viel Aufmerksamkeit benötigt. Auch hier wurden wir auf angenehmste überrascht. Bei diesen im Mai 2001 gerollten Stücken gab es keinerlei Kritik bei Zug oder Brandverhalten. Diese Stück wird vielen unserer Tester ( 18 Personen) noch lange in Erinnerung bleiben. Sowohl Rollung und Beschaffenheit des Deckblatt wie auch Geschmack, Brand, und Zugverhalten, in allen drei bewerteten Dritteln, erhielten mit eine der besten Durchschnittsergebnisse seit bestehen unserer Verkostungen. Einzig die Bewertung im Preis Leistungssegment (23,60 Euro sind doch sehr viel für eine einzelne Zigarre) drückte das ansonsten perfekte Testergebnis ein bisschen, und so müssen wir uns doch noch gedulden, bis endlich einmal ein Bestnote 5 im Gesamtergebnis vergeben wird. Viele unserer Tester kenne ich nun schon über Jahre. Ich kann mich jedoch nicht erinnern, dass sich auch jene, die normalerweise kürzere Format bevorzugen, so lange mit einem zur Verkostung stehenden Stück so intensiv beschäftigt haben. Kaum einer, der die Zigarre nicht wirklich bis ganz zum Ende rauchte.
Resümee: In diesem Zustand, in dem wir diese Zigarren rauchen durften, einfach ein wunderbares Erlebnis.
Langsam beginne ich mich immer häufiger zu wiederholen. Ach diese Zigarre wurde sehr unterschiedlich bewertet. War es für die Liebhaber einer kräftigen Zigarre ein wirklicher Genuss, so hatten die Freunde leichterer Puros mit diesem Stück wahrlich zu kämpfen. Es war nicht meine erste Belicoso von Sancho Panza, deswegen darf ich hier anmerken, dass dieses Stücke, im Juni in Cuba gefertigt und im Oktober in Spanien erstanden, im Gegensatz zu meine bisherigen verkosteten doch im zweiten Drittel eine etwas aufdringliche Schärfe aufwiesen. Die Zigarren waren von der Lagerung ( 4 Monate im elektronisch gesteuerten Humidor) und der Beschaffenheit des Deckblatt in einem perfekten Zustand, einzig die Rollung schien ein wenig zu fest. Bei ca. 3/4 der verkosteten Stücke war das Zug und Brandverhalten nahezu perfekt. Die unterschiedliche Bewertung stammt nicht nur aus der Tatsache, dass dieses Zigarren einigen Liebhabern leichterer Blends doch gewisse Probleme verursachte, sondern auch, weil hier wiederum einige wenige Stücke teilweise grobe Mängel im Brand-, Zug- und Rauchverhalten aufwiesen. Dies ist zwar bei cubanischen Marken leider fast schon üblich (man ist ja schon versucht, kleinere Abbrandschwierigkeiten als Markenzeichen hinzustellen), aber auch wenn es sich nur um 2, 3 oder 4 Zigarren aus einer Kiste handelt, so möchte ich anmerken, dass der Kunde den Preis für 25 Stück bezahlt und 25 annähernd gleiche Stücke bekommen sollte. Dass dies nicht gänzlich unmöglich ist zeigt die Tatsache, dass aus einer weiteren Kiste mit dem selben Fertigungsdatum, die auch im gleichen Geschäft in Spanien zum selben Zeitpunkt gekauft wurde, bis dato noch kein einziges Stück Mängel aufwies.
Resümee: In perfektem Zustand ist diese Zigarre wahrlich ein Genuss für den geübten Aficionado, den Liebhabern leichterer Blends sollte man dieses Stück aber nicht unbedingt empfehlen.
