Der Mythos der kubanischen Zigarre lebt. Immer wieder gibt es trotz der vielen schon beschriebenen Qualitätsmängel ein Highlight. Die Hoyo de Monterrey Epicure no 2, eine perfekte Robusto die im September 2000 hergestellt wurde, überzeugte diesmal alle Verkoster. Bei der Lagerung, die Zigarren reiften seit fast einem halben Jahr im elektronisch gesteuerten Humidor, gab es durchwegs eine 5 als Bestnote. Auch beim Deckblatt gab es keinerlei Beanstandung. Trotz ihrer Stärke überzeugt diese wunderbare Komposition auch die Liebhaben eher milderer Zigarren, denn der Geschmack wurde nie aufdringlich und als „cremig“, „rund“ bis hin zu „nahezu perfekt“ beschrieben. Dass sich beim Abbrand im 2 Drittel bei einigen der Zigarren leichte Mängel einstellten sei nur nebenbei erwähnt, ansonsten wurde auch diese Kriterium sehr gut bewertet. Überrascht hat wohl alle der wirklich perfekte Durchzug - nicht zu leicht, nicht zu stark einfach grandios. Diese Stück konnte man sogar für einige Minuten beiseite legen, ohne es wieder mit dem Feuerzeug zu entflammen. Der Preis von ATS 126,- ist unseres Erachtens sehr gerechtfertigt, haben wir doch schon um viel mehr Geld wesentlich schlechtere Ware geraucht.
Bei der Einführung in Österreich wurde diese Zigarre wie folgt beschrieben. Die Gloria Cubana Medaille d´Or Ist eine von Habanos völlig neu gestaltete Zigarrenfamilie und unterscheidet sich von den traditionellen kubanischen Marken vor allem in ihrer Sanftheit und Milde und eignet sich besonders für Zigarrenanfänger. Dieser Aussage konnte sich keiner der 15 Verkoster anschließen. Bei dieser im Jahr 1998 gefertigten Kiste war es eher gegenteilig. Die Zigarre beginnt im ersten Drittel mit einer etwas aufdringlichen Schärfe. Der Geschmack im zweiten Drittel und im dritten Drittel wird zwar etwas runder, die vorweg beschriebene Schärfe verliert sich jedoch nie ganz. Einem Anfänger würde ich diese Zigarre nie und nimmer anbieten. Leider gab es auch hier wieder große Unterschiede im Abbrand und Zugverhalten. War bei 10 Zigarren sowohl der Abbrand als auch das Zugverhalten keineswegs zu kritisieren, so gab es bei fünf weiteren Testobjekten wieder die für Kuba schon üblichen Schwierigkeiten. Einig waren sich die Tester beim Preis, der mit ATS 179,- von allen für zu hoch empfunden wurde. Persönlich bin ich der Meinung, daß diese Zigarren zwischen der Fertigung 1998 und der Einfuhr in Österreich im Frühjahr 2001 über längere Zeit zu trocken aufbewahrt wurden. Die Beschaffenheit der Zigarre lässt sich zwar mit viel Geduld ( 6 Monate im elektronisch gesteuerten Humidor) wieder in einen guten Zustand versetzen, im Geschmack ergibt sich dadurch aber ein nicht mehr änderbares Manko.
Es ist schon ein sehr kräftiges Stück Cuba, das hier seit 2. Juli 2001 auch in Österreich angeboten wird. Die Zigarren befanden sich trotzt der Tubos Verpackung in einem ausgezeichneten Zustand was die Lagerung das Deckblatt und die Rollung betrifft. Anfänglich spürt man den erdigen kräftigen Geschmack einer typischen Montecristo, ja man könnte fast sagen eine etwas zu aufdringlich Schärfe. Mit Fortdauer des Abbrandes lässt diese Schärfe nach, die Kraft hingegen bleibt unverändert. Der Durchzug war für eine cubanische Zigarre verhältnismäßig gut und wurde mit optimal bis mittelstark bewertet. Fühlt sich die Zigarre im ungerauchten Zustand sehr gut und die Rollung relativ fest an, so ändert sich das mit dem Anzünden rapide. Dies hat zur Folge, daß man das gute Stück keine Minute unbeaufsichtigt lassen darf. Kaum eine Minute weggelegt, geht die Zigarre aus. So mancher versuchte dieses Manko mit zu schnellem rauchen ausgleichen. Folgeerscheinung war natürlich, daß das gute Stück durch den heißen Abbrand vielleicht noch etwas schärfer schmeckte.
Resümee: Ein kräftiges Stück Kuba. In der Aussendung zur Einführung in Österreich wurde die Montecristo Tubos von der Firma Tobbacoland wie folgt beschreiben. „Die Zigarre eignet sich ausgezeichnet, um einen angenehmen Nachmittag zu verbringen.“ Dieser Ausführung kann ich mich leider nicht anschließen. Auf nüchternen Magen wird auch der geübte Aficionado etwas Probleme damit haben.
Helmut Bührle hat sich vorgenommen, die beste Zigarre der Welt zu produzieren. Kaum eine andere Zigarre hat in der letzen Jahren mehr Medienecho verursacht als die, nach seine Tochter benannte LAURA CHAVIN. Vom ersten Eindruck ist diese Zigarre einfach perfekt. Ein wunderschönes Conneticut Shade Deckblatt umhüllte eine perfekt gerollte Zigarre. ( bei der Wertung für Deckblatt und Rollung wurden 8 bzw. 7 mal die Bestnote 5 vergeben.) Die Einlage besteht aus einem mindestens 3 Jahre gereiften Piloto Cubano und das Umblatt ist eine Mexican Sumatra Blatt aus dem San Andres Tal. Die Liebe in der Auswahl des Rohmaterials sowie der Reifeprozess in Deutschland (150 Tage im klimatisierten Gewölbe von Schloss Hochdorf) machen sich sofort bemerkbar. Sowohl das Brand- als auch das Zugverhalten waren bis auf ein getestetes Stück absolut optimal. Beim Geschmack waren sich wie üblich die Tester eher uneinig. Durch das Churchill Format schmeckt diese Zigarre sehr mild, dem geübten Aficionado fehlt etwas die Variation, denn der Geschmack ändert sich vom 1 bis zum 3 Drittel hin kaum. Das dies von den einen äußerst positiv, von den anderen eher als Mangel bewertet wurde liegt im verschiedenen Geschmacksempfinden des Einzelnen. Die einzige richtige Kritik hingegen kam wie üblich beim Preis. ATS 215,- ist schon ein wahrlich stolzer Preis und auch die sonst noch in Österreich angebotene Robusto (ATS 185,-) und die Torpedo ( ATS 210,-) kann man auch nicht als günstig einstufen.
Resümee: Ein wirklich ausgesprochen gute Zigarre, aus wunderbarem Tabak, perfekt verarbeitet, formatbedingt mit ganz leichten Geschmackseinbußen.
Das 1867 gegründete Unternehmen ist nach einen Ort im Wohl berühmtesten Anbaugebiet der Welt, im Vuelta Abajo benannt. Aus diesem Hoyo (Tal) kommt auch sicherlich einer der besten Tabake der Welt. Leider hatten wir auch mit diesen im August 1998 in der Fernado Roig ( La Corona) Fabrik hergestellten Zigarren die für Cuba fast schon üblichen Produktionsprobleme. Für diejenigen die ein perfekt gerolltes Exemplar verkosteten, war dies sicherlich der Höhepunkt unserer bisherigen Tests. Bei den persönlichen Bemerkungen waren Ausdrücke wie „Perfekt“ „Super“ bis hin zu „Eine Wahnsinnszigarre“ zu lesen. Diejenigen hingegen, die mit verzerrten Gesicht versuchten, ein wenig Luft durch die schlecht gerollten Exemplare zu ziehen, konnten dem jedoch wenig abgewinnen. Schade, denn der vollmundige, mild erdig cremige Geschmack mit leicht süßlichen Noten ist schon ein Erlebnis für sich. Durch die Größe und die Dichte brennt die Zigarre langsam ab, wird dadurch nie heiß und schmeckt trotz der Aromafülle angenehm mild. Die Lagerung ( über 6 Monate im Humidor bei konstant 70 % Luftfeuchtigkeit) wurde durchwegs mit der Bestnote 5 bewertet. Das Deckblatt war bis auf zwei Ausnahmen sehr fein bis leicht rippig und auch die Rollung ließ nicht vermuten, das auch bei dieser Verkostung wieder mehr als ein Drittel der Zigarren nahezu unrauchbar waren. Ich darf hier an dieser Stelle bemerken, daß ich fest der Überzeugung bin, daß die Cubaner sicherlich über das beste Rohmaterialen der Welt verfügen. Ich hoffe nur sehr stark, daß die Versprechungen der letzen Jahre, wieder mehr Augenmerk auf Qualität und nicht auf Quantität zu legen, irgendwann einmal auch ersichtlich werden. Bei solchen Stückpreisen dürfte man sich eine ordentliche Fertigungskontrolle durchaus erwarten.
Fehlte uns bei den letzten verkosteten Maduro Zigarren etwas die Kraft, so wurden wir hier eines besseren belehrt. Diese Churchill ist mit Sicherheit eine der stärksten Dominikanischen Zigarren, die wir bis dato verkostet haben. Die Lagerung war optimal, die Rippung des Deckblattes wurde von sehr fein bis leicht bewertet und auch die Rollung gab keinerlei Anlass zur Kritik. Im ersten Drittel zeigt die Zigarre ein ungewohnte Kraft und leichte Schärfe, was bei diesem Tabak und diesem Format ungewöhnlich ist. Nach dem ersten Drittel legt sich diese Schärfe, der kräftige Geschmack aber bleibt und entwickelt sich zu einen wahrlichen Erlebnis, welches bis ins dritte Drittel unverändert anhält. Der Durchzug wurde von 20 der 22 Testern mit optimal bezeichnet. Anlass zur Kritik gab es im Brandverhalten. Lag im ersten Drittel die Durchschnittsbewertung des Abbrands noch über 4 Punkte, so hatten über die Hälfte unserer Tester im zweiten Drittel Probleme mit bis zu 2 Zentimetern Unterschied im Brandring. Dies stabilisierte sich zwar im letzen Drittel wieder, der „Knick in der Optik“ bleibt aber trotzdem hängen.
Resümee: Trotz des Fehlers beim Abbrand eine für den geübten Aficionado sehr empfehlenswerte Zigarre, die aber Anfänger und Liebhaber leichterer Tabake sicherlich überfordert.
Schon beim Betrachten dieser Zigarre freut man sich auf die Verkostung. Ein wunderschönes dunkles Maduro Deckblatt, perfekt gerollt, und mit einem aufregend würzigen Duft. Wegen des noch immer aufrechten Embargos für cubanische Zigarren in den USA wird diese, in Europa unter dem Namen Excalibur bekannte und in Honduras bei Honduras American Tobacco SA gefertigte Zigarre, in Amerika als Hoyo de Monterrey verkauft. Die Zigarre ist von Anfang an sehr mild, der würzige Duft des Maduro Deckblattes der kalten Zigarre ist aber im Geschmack eher wenig bis gar nicht zu bemerken. Freunde milder Zigarren werden diese Stück als exzellent bezeichnen, den Kennern und Liebhabern der leicht würzigen Maduro Blätter fehlt aber ein wenig der Geschmack. Trotzdem alles in allem eine gute Zigarre für jede Tages und Nachtzeit.
Auf Anraten von Jose L. Blanco, Sales Manager bei Leon Jimenez, habe ich diese Zigarre auf unserer heurigen Clubreise in der dominikanischen Republik erstanden und an diesem Clubabend im März zur Verkostung angeboten. Vorweg gleich gesagt. Danke Jose für diesen Tip. Diese Figurado, die sich vorne und hinten verjüngt, ist schon ein kleines Wunderwerk, wenn man sie in Händen hält. Die Machart und die Beschaffenheit des Deckblattes wurde von 13 !!!! der 15 anwesenden Tester mit der Bestnote 5 bewertet. Die Preferidos No 1 überzeugt durch einen wunderbaren Durchzug und ein perfektes Brandverhalten. Diese aus 5 Jahren gelagertem Tabak gerollte und für 6 Monate, in einem mit Zedernholz ausgelegten Agingroom gereifte Zigarre, die am 11.01.00 verpackt und nach nochmaliger Kontrolle im März 2000 zum Verkauf freigegeben wurde, schmeckte anfänglich sehr mild, steigert den Geschmack zur Mitte hin aber enorm und erinnert teilweise sogar an eine kräftige Havanna. Die Einlage ist eine Mischung aus Tabaken der Dom Rep. und Cameroon, das Umblatt aus der Dom. Rep. und das Deckblatt aus Cameroon. Würzige, erdige, teilweise nussige Töne überzeugen den verwöhnten Aficionado. Bei dieser Qualität wurde trotz des relativ hohen Preises von US $ 12,- auch bei der Preis Leistungsbewertung ein sehr gutes Ergebnis ( 4 ) erzielt. Leider wurden beim Transport drei Zigarren leicht beschädigt ( das Deckblatt löste sich ) Dies sei deshalb erwähnt, weil bei einer Zigarre mit einem derart aufwändigen Format eine Reparatur eines Deckblattes durch die enorme Spannung nicht einmal mittel eines „Cigar Doctors“ möglich ist.
Resümee: Mit eine der besten Zigarren, die wir bis dato verkostet haben. Warum dieses Prachtstück im Cigar Aficionado vom Oktober 1999 nur mit 86 Punkten bewertet wurde, ist uns allen ein Rätsel.
Bei dieser Verkostung waren 18 Clubmitglieder und zwei Gäste anwesend. Die Zigarren stammen direkt aus dem Lager (Aging Room) von Juan Clemente. Sie wurden erst bei unserem Besuch vor zwei Wochen, in seiner Fabrik auf der dominikanischen Republik, unter den gestrengen Augen des Chefs persönlich in die Kiste umgepackt. Das Deckblatt erhielt 16 x !!! die Bestnote 5. Den Freunden des Cubanischen Tabaks war diese Zigarre wie üblich etwas zu leicht, trotzdem wurde der Geschmack durchwegs mit sehr guten Noten bewertet. Auch das Brandverhalten war tadellos. Immerhin noch 10 Tester ließen sich hier zur Bestnote 5 hinreißen. Anfänglich sehr mild, steigert sich der Geschmack im zweiten Drittel ein bisschen, wird jedoch nie aufdringlich. Die Einlage und das Umblatt kommen hauptsächlich aus der Dom. Rep., umwickelt mit einem Connecticut Shade Deckblatt. Für Liebhaber der leichten Zigarren ein absolutes highlite. Diese Zigarre kann zu jeder Tages und Nachtzeit ohne Bedenken genossen werden, einzig nach einem sehr deftigen Essen fehlt etwas der Gehalt. Das die Zigarre nur mit einer 4 bewertet wurde, liegt wieder einmal am Preis Leistungsverhältnis. Der in Österreich verlangte Preis von 198,- Schilling ist doch viel zu hoch angesetzt. (Vor Ort auf der Dom. Rep. haben wir ein Viertel diese Preises bezahlt)
Eine persönliche Anmerkung: Lieber Juan, der Besuch bei Dir wird uns allen unvergesslich bleiben. Wir werden Deine Zigarren sicherlich weiterempfehlen.